
Ausschreibung unserer „Walpurgisnacht“:
Felix Mendelssohn Bartholdy hat sich in seinem Komponisten-Leben überwiegend mit religiösen Themen befasst, hat christliche Motive musikalisch in Szene gesetzt. Vom alten Goethe aber ließ er sich zu einem Teufels- und Hexenstück inspirieren, in dem heidnische Rituale im Mittelpunkt stehen.
Und heraus kam: fetzige, mitreißende Musik.
Lassen Sie sich einladen zu einem opulenten Musikzauber, der zwischen freudiger Frühlingserwartung und der Feier des alten heidnischen Glaubens changiert und in dem Teufel, Hexen und Elfen auf den Blocksberg entführen.
Ein Konzertabend ganz im Sinne der Walpurgisnacht: aufgeführt vom ChorForum Ludwigsburg, den namhaften Solisten Hubert Schmid (Tenor) und Florian Kontschak (Bass) sowie dem Profiorchester Sinfonia 02 . Die künstlerische Leitung hat Christoph Schweizer.
Donnerstag, 3. Oktober 2024, 18.00 Uhr, Theatersaal im Forum
Eintrittskarten zum Preis von 29 Euro sind bei der Ludwigsburger Mörike Buchhandlung erhältlich. Eine Abendkasse ist eingerichtet.
Ermäßigungen: 15 Euro für Schüler, Studenten, Sozialpassinhaber
„Walpurgisnacht“ im Ludwigsburger Forum
550 Besucher bejubelten am 3. Oktober die „symphonische Collage“ des ChorForums und des Orchesters Sinfonia 02 rund um die Walpurgisnacht
Der Konzertabend verband Mendelssohns oratorisches Meisterwerk „Die Erste Walpurgisnacht“ mit Auszügen aus der Oper „Faust“ von Charles Gounod. Auf diese Weise erweiterte sich die Erzählung über die „Nacht auf dem Blocksberg“, der eine Ballade von Johann Wolfgang von Goethe zu Grunde liegt, und bereitete die Bühne für den Auftritt von Mephisto und Faust.
Eröffnet wurde der Abend von Christoph Schweizer, dem künstlerischen Leiter der Veranstaltung. Das Konzert sei „ein einmaliges Ereignis“ und in dieser Art nicht wiederholbar. Außerdem sei nur „rein akustische Musik“ zu hören. Mikrophone kämen nicht zum Einsatz. Denn: „Die von Mendelssohn ausgedrückten Emotionen brauchen keinen Verstärker.“ Hier gab es spontan Beifall.
Worum geht es in der „Ersten Walpurgisnacht“?
Goethes Ballade, 1799 geschrieben, handelt von frühmittelalterlichen heidnischen Riten, die am Vorabend des 1. Mai auf dem Brocken im Harz gefeiert werden. Die Heiden wollen ihr alljährliches Walpurgisnacht-Ritual, ihren „alten Brauch“, ungestört feiern. Deshalb inszenieren sie ein buntes Spektakel, um die „dumpfen Pfaffenchristen“ abzuschrecken.
Die von Mendelssohn in Töne gefassten Emotionen der Ballade wurden von Chor und Orchester sowie den überragenden Solisten Hubert Schmid (Tenor) und Florian Kontschak (Bass) überzeugend ausgedrückt: Angefangen bei der Vorfreude auf die Feier des „alten Brauchs“ bis hin zur Kampfeslust angesichts der Bedrohung. Nachdem sich die aufgebaute musikalische Spannung nach einem „teuflischen Stakkato“ in großem Applaus gelöst hatte, schickten Chor und Orchester das Publikum mit einem beschwingten Walzer aus Gounods Oper in die Pause.
Mit der Arie des Mephisto, dem „Rondo vom goldenen Kalb“, sowie dem Auftritt von Faust und Mephisto in der Walpurgisnacht-Szene gelang der Übergang zu genussreicher Orchester- und Ballettmusik aus der Faust-Oper. Bis dann schließlich wieder Goethes bzw. Mendelssohns „Priester des Heidenvolkes“ das Regiment übernahmen, um letztendlich den „Sieg des Lichts“ zu feiern.
Der große Applaus führte zur begeistert gefeierten Zugabe, die schon im ersten Teil Anlass für spontanen Beifall war. Es handelt sich um die Szene, in der die Vertreter des „alten Brauchs“ überlegen, wie die Christen verjagt werden können: „Kommt mit Zacken und mit Gabeln, wie der Teufel, den sie fabeln“. Dies alles rasend schnell vom 70 Personen starken Chor gesungen und vom glänzend aufgelegten und besetzten Orchester gespielt.
45 Musiker/innen von Sinfonia 02 traten auf, um mit ihrem Konzertmeister Mathias Neundorf dieses sehr selten gespielte Werk zu präsentieren. Auf die Frage, wie denn Chor und Orchester miteinander harmonierten, meinte er kurz und bündig: „Super“. Mit großer Anerkennung sprach er auch vom Dirigenten Christoph Schweizer, dem es in einer einzigen gemeinsamen Probe gelang, die beiden Ensembles zusammenzufügen und auf Augenhöhe zu Höchstleistungen zu führen.
Christoph Schweizer dirigierte nicht nur mitreißend und voller Energie, er führte auch durch das Programm.
Das aufwändig und kenntnisreich gestaltete Programmheft vervollständigte den Eindruck eines Konzerterlebnisses aus einem Guss – und lieferte die Übersetzungen, die zum Verständnis der französisch gesungenen Texte aus Gounods Faust-Oper hilfreich waren.
Festliches Adventskonzert
Musik zur Andacht und Besinnung
Konzert des ChorForums am 4. Dezember in der Stadtkirche
„Raus aus dem Trubel des Weihnachtsmarkts, hinein in eine vorweihnachtliche Stimmung“: Dahin wollte das ChorForum die Menschen führen, wie deren Dirigent Christoph Schweizer erklärte.
Und es gelang.
50 Sängerinnen und Sänger präsentierten in der sehr gut besuchten ev. Stadtkirche Werke von Weltrang: Felix Mendelssohn Bartholdys „Weihnachtshymne“ etwa oder den Schlusschor aus dem Weihnachtsoratorium von Camille Saint-Saëns oder Händels „Joy to the world“.
Fulminant wurde der Abend von Oskar Fromlowitz und Carolin Dörfer an der Orgel eröffnet, und zwar mit der Sonate a-moll von Josef Rheinberger. Am Klavier überzeugte Hannah Kaupp, und der Dirigent Christoph Schweizer überraschte das Publikum in seiner Rolle als Sänger in einem Lied aus Schlesien: Vom Gang der Hirten nach Bethlehem war in diesem „Transeamus“ die Rede.
„Nun freut euch ihr Christen“ schließlich war mehr als eine Aufforderung, der Funke war nämlich übergesprungen, denn nun sang „die ganze Kirche“ aus voller Kehle mit. Das Ziel des Abends, das Publikum in Adventsstimmung zu versetzen, war spürbar erreicht.